10.04.2017 Salta (Argentinien)
Reise von Patagonien bis in den Norden von Argentinien
Vulkane – Seengebiet von Chile – Santiago – der höchste Berg von Südamerika – Panamericana – Pass Christ Rentendor – Andenkondor – Route N° 40 Argentinien - Olivenbäume – Wein – Chilli - Kakteen – Eseliherden – Pass Strasse 4'995 Meter über Meer – Salzsee – farbige Berge
Wir verlassen den Hafen von Puerto Montt. Auf der legendären, 25’750 km langen Panamericana welche Alaska und Feuerland verbindet, wurzeln wir Richtung Norden. Erdbeeren frisch vom Feld gepflückt werden am Strassenrand verkauft und versüssen uns die Fahrt. Unser Weg führt vorbei an Seen, vielen faszinierenden, oft mit Schnee bedeckten Vulkanen und riesigen Weinanbaugebieten.
Oberhalb von Santiago in Los Andes zweigen wir rechts ab unser Ziel den Pass Cristo Redentor de los Andes mit einer Höhe von 3'838 m.ü.M. Wir fahren zuerst von Chile her durch den 6 km langen Tunnel in einer Höhe von 3'188 m.ü.M. und dann von der argentinischen Seite her fahren wir eine kurvenreiche, schmale Strasse hoch bis auf die Passhöhe.
Wurzel schafft das problemlos bis auf diese Höhe, vielleicht auch weil wir sowieso nur im Schritttempo unterwegs sind, damit wir viel von der Landschaft sehen. Das Atmen in dieser Höhe ist anstrengender irgendwie ist es uns auch ein wenig schwindlig. Auf diesem Pass sehen wir das erste mal einen Kondor (Andenkondor) mit seiner weissen Halskrause, in freier Natur. Er steht auf dem Boden und wir können ihn eine ganze Weile beobachten dann plötzlich macht er ein paar Schritte, breitet seine riesigen Flügel, mit einer Spannweite von 3 Meter, aus und fliegt. Vor unseren Augen fliegt der mächtige, schwarze Greifvogel durch die Luft und das auf über 3'838 m.ü.M. bis er wieder fast vor unseren Füssen landet. Einfach fantastisch, man möchte gleich mitfliegen!
Kurz nach dem Zollübergang von Chile nach Argentinien zweigen wir in den Nationalpark «Parque Provincial Aconcagua» ab um den höchsten Berg ausserhalb des Himalaya Gebietes, von Südamerika, den «Cerro Aconcagua» 6’962 m.ü.M. zu sehen.
Unsere Reise geht weiter durch tiefe Täler umrahmt von rot, gelb, grün farbig schimmernde Berge und Hügel bis nach Mendoza. Von hier geht unsere Fahrt auf der Route Nummer 40 Richtung Norden Argentiniens weiter. Olivenplantagen, Weinanbaugebiete, immer kleiner werdende Dörfer und kleiner werdende Einkaufsläden in welchen man das nötigste wie Brot, Käse, Wurst, Eier, Coca Cola und Milch bekommt. Rinder, Pferde, Schafe, Geissen, Lamas und Esel weide auf den weiten Feldern. Von Mendoza bis nach Cafayate reisen wir von 1'000 bis auf 2'500 Meter über Meereshöhe. In Cafayate finden wir endlich wieder einmal eine Lavanderia (Wäscherei) und gleich auch noch eine Bank. Hier im Norden von Argentinien Bargeld zu bekommen ist gar nicht so einfach. Oft hat es vor den Bankomaten eine riesige Schlange von Menschen die anstehen. Es kommt auch vor dass die Automaten leer sind und es kein Geld mehr gibt. In Cafayate haben wir aber Glück. Fünf Minuten anstehen und schon spuckt der Automat Geld aus und wir sind wieder für die nächste Zeit mit Bargeld versorgt.
Die Fahrt geht weiter auf der Route N° 40 durch Täler mit riesigen Kakteen, Kakteen und nochmals Kakteen, stachelig und faszinierend. Weite Täler umrandet von endlosen Bergketten auf staubigen Strassen durch kleine Dörfer mit Lehmhäusern und Felder mit riesigen Paprikafelder die zum Trocknen an die Sonne gelegt werden. Die Strasse wird immer schmaler und kurvenreicher, Wasserfurten fliessen über die Strasse, wir kauen Kaugummis, schlucken Aspirin und trinken viel Wasser. Wurzel raucht und beginnt zu stottert, wir schalten in die Halbgänge und kriechen langsam die Gebirgspass Strasse hoch, höher und höher, geniessen dabei die unzähligen Kurven, staunen immer wieder dass es noch weiter nach oben geht, bis wir auf der Höhe von 4’995 Meter über Meer einen atemraubenden, endlos weiten, rundum Blick haben. Unvorstellbar schön, ein unbeschreibliches Gefühl so hoch oben zu sein, und so weit sehen zu können.
Auf der anderen Seite vom Pass kurven wir runter bis nach San Antonio de los Cobres auf 3'775 Meter über Meer, hier übernachten wir. Am nächsten Tag wurzeln wir die Alte Route 40 weiter zu einem magisch schönen, schneeweissen, 212 km², grossen Salzsee den «Salinas Grandes del Noroeste ». Die Route 52 führt uns dann über eine schöne geteerte, kurvenreiche Höhenstrasse bis auf 4'170 m.ü.M. auf der anderen Seite wieder runter bis wir in die Route 9 einbiegen. Wir fahren zuerst durch knallfarbige, rot, grüne, orange, gelbe Bergmassive an einem breiten, ausgetrockneten Flussbeet entlang weiter über eine schmale, geteerte, kurvige Bergstrasse, auf denen Kühe liegen und sich ausruhen, durch üppige Wälder bis nach Salta.
Eine beeindruckende Reise mit majestätischen schneebedeckten Vulkanen und Strassen mit unzähligen Kurven. Wir überwinden enorme Höhenunterschiede sehen tausende von stacheligen Kakteen und farbenfrohe Berge, endlose Täler umrandet von eindrucksvollen Bergketten. Die Landschaften sehen oft aus wie gemalt. Wir können uns fast nicht satt sehen und sind begeistert von dieser Gegend.
Was uns sehr gefallen hat:
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Lajan Nationalpark (Chile)
Lajan Nationalpark in der Region Biobio, mit dem Vulkan Lajan. Am Fusse des mächtigen Vulkans liegt der glitzernde See Laguna de La Laja. Ein wunderschöner Ort um Zeit zu verbringen.
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Paso de la Cumbre (Cristo Redentor de los Andes)
3'838 Meter über Meereshöhe, dem höchsten Punkt der alten Straße zwischen Mendoza in Argentinien und Santiago de Chile. Die Strasse windet sich über Serpentinen rund einen Kilometer in die Höhe zum Pass. Sie ist nur in den Sommermonaten befahrbar, wenn kein Schnee liegt. Die Straße wird heutzutage vorwiegend als touristische Route genutzt. Der Hauptverkehrsstrom verläuft seit 1980 durch den Cristo-Redentor-Tunnel, der den Pass unterquert. Auf diesem Pass sehen wir einen Condor ein mächtiger, schwarzer Greifvogel mit seinem weissen Kragen.
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Kakteen
Mächtige, riesige Kakteen stachelig, schön und faszinierend. In vielen Formen und grössen stehen sie in malerischer Landschaft, oft hat es ganze Wälder von schätzungsweise bis 10 Meter hohen stacheligen Candelabra-Kakteen.
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Bergpass Strasse - Abra del Acay
Abra del Acay heißt ein Gebirgspass in der Provinz Salta in Argentinien. Die einsame, unbefestigte Straße, Teil der Ruta National 40, führt über eine Höhe von 4’995 Meter über Meer (höher als der Mont Blanc). Er ist in der Regel, besonders nach Regenfällen, nur mit geländegängigen Fahrzeugen zu bewältigen. Wir haben trockenes und schönes Wetter (Anfang April 2017). Der Himmel ist leicht wolkenverhangen und es weht ein kalter Wind, auf dem Passhöhe angekommen haben wir einen fantastischen Rund um Blick in eine unendliche Weite, unvorstellbar schön, ein unbeschreibliches Gefühl, noch nie standen wir so hoch oben und konnten so weit sehen.
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Salzsee «Grandes del Noroeste»
Der schneeweisse Salzsee «Grandes del Noroeste» (♁24° S, 66° W) liegt im Grenzgebiet der Provinzen Salta und Jujuy in einem Hochtal auf etwa 3’450 m über dem Meeresspiegel. Der etwa 212 km² große See entstand vor 5 bis 10 Millionen Jahren. Die 30 Zentimeter starke, meist aus Natriumchlorid bestehende Salzschicht wird nahe einer künstlichen Insel am Damm der Ruta National 52 (Argentinien) abgebaut. Auf dem Salzsee dürfen wir rumlaufen.
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Leuchtendes Farbenspiel der Berge in der Region Jujuy
Wir sind fasziniert von den Farben der Berge und Hügel in der Region an der Route 52 und 9 vom Salzsee bis nach Salta. Obwohl wir kein Sonnenschein hatten leuchteten die Farben wunderschön, die Berge sahen wie gemalt aus. Dazwischen immer wieder die grossen Kakteen. Auf dieser Strecke verwandelt sich die Landschaft immer mehr in ein üppiges Grün mit Gras, Büschen, Wälder und Bäumen.
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