19.10.2017 Uyuni (Bolivien)
Reise vom Pantanal (Brasilien) nach Bolivien, über Santa Cruz, Cochabamba in die Salar de Uyuni
Grenzübertritt von Brasilien nach Bolivien in San Matias – Andenhochland um die 4000 Meter über Meer - kalte Nächte – Tagsüber Sonnenschutzfaktor 70 – unendlich viel Salz im Salar de Uyuni – rauchender Wurzel – uns geht die Puste fast aus – Höhenkrankheit – 3 tolle Wochen mit Cornelia und Fabian
Wir verlassen das Pantanal Richtung bolivianische Grenze und fahren bis nach Santa Cruz. Hier lernen wir im La Jara Backpackers Hostel Maria aus der Schweiz kennen. Sie leitet den Trägerverein für Dienstmädchen in Bolivien, es ist eine Anlaufstelle für junge bolivianische Frauen (www.dienstmaedchen-bolibien.org). Weiter lernen wir Cornelia und Fabian aus dem Kanton Bern kennen, sie sind mit Ihrem Bus hier in Südamerika unterwegs (www.justonestep.ch). Bald stellen wir und Cornelia und Fabian fest, dass wir in die gleiche Richtung reisen, wir schliessen uns zusammen und unternehmen gemeinsam diese Reise bis zur Salar Uyuni.
Einkaufen für die nächsten Tage, vorkochen, Geld wechseln, Telefonkarten besorgen und dann brechen wir auf die geplante Route Richtung Cochabamba auf. Unsere Fahrt führt uns durch kleinere Dörfer, an Rinderfarmen und Agrarkulturen vorbei. In der kleinen Ortschaft «Buena Vista» finden wir eine Schweizer Käserei die «Queseria Suiza» mit fantastischen Käsekreationen wie Emmentaler, Gruyère. Die Fondue Mischung, den Raclette Käse und die Butter gibt es hier auch. Wir fahren durch kleine, staubige, an der Strasse gebaute Dörfer. Auf einfachen Verkaufsständen, der Strasse entlang, werden Mangos, Wassermelonen, Ananas, Zuckerrohrklötzli zum Kauen und riesige Salzbrocken zum Kauf angeboten.
Und dann, da sind sie endlich, die Berge von Bolivien. In nur 100 km fahren wir beim Kilometerstand 189'585 von 263 Meter über Meer auf eine Höhe von 3'275 Meter über Meer. Wurzel raucht und stottert, in kleineren Gängen und langsameren Fahrt wurzelt er aber perfekt vor sich hin und bringt uns immer weiter nach oben. Auf dieser Höhe macht sich bei uns die Kurzatmigkeit, leichtes Kopfweh und Schwindelgefühle bemerkbar. Wir haben eine unruhige Nacht. Die Symptome der Höhe werden mit der Zeit weniger gehen aber nie ganz Weg. Die Kurzatmigkeit, Herzklopfen, Schwindel und allgemeines Unwohlsein bleiben während der ganzen Reise in diesen Höhen und macht das Reisen für uns anstrengend.
Unsere Fahrt geht durch eine atemberaubende Bergwelt bis zum Nordeingang beim Dorf Jirira, auf die 12’000 Quadratkilometer grosse "Salar de Uyuni" auf rund 3'700 Metern über Meer. 150 km rollen wir auf den salzigen Wegen. Übernachten zwei Mal im Nirgendwo auf dem trockenen Salzsee, wir erleben dabei spektakuläre Sonnenuntergänge. Nachts ist es ziemlich windig, so dass wir im Wurzel mit geschlossen Dach schlafen. Hier ist nur die Farbe Weiss zu sehen, eine nahezu endlose Salzfläche bis hin zum Horizont. Dazwischen ein paar Inseln, die umrandet von Wasser der Hitze (Fata Morgana) zu schweben scheinen. Glitzernd, grell, blenden uns die winzigen Salzkristalle. Soweit das Auge reicht, hat sich durch den Wind und die Wasserverdunstung die Oberfläche zu grossen sechseckigen Mustern geformt. Wie eine Fata Morgana taucht nach einigen Stunden Fahrt eine Erhebung aus dem Weiss auf, die Insel Incahuasi. Hier wachsen unzählige, bis zu zehn Meter hohe Kakteen.
In der Regenzeit zwischen November bis April wird die Oberfläche der Salar Uyuni mit Wasser bedeckt ist aber auch dann befahrbar (das eigene Fahrzeug würden wir aber dann nicht nehmen). Wir fahren weiter zum alten Salzhotel. Dieses, wie der Name schon sagt, wurde aus Salz gebaut, selbst die Betten, Tische und Stühle. Vorbei am Dakar Denkmal verlassen wir die Salar und wurzeln bis ins staubige Dorf Uyuni.
Nach dieser aufregenden und anstrengenden Reise quartieren wir uns für ein paar Tage im Hostal Quinua Dorada in Uyuni ein. Wie schön wieder mal ein weiches, grosses Bett. Fünf dicke, gewobene, schwere Wolldecken übereinander halten die Kälte der Nacht von uns fern. Die einem zwar fast zerdrücken, aber bei drei Grad in der Nacht und ohne Heizung braucht man so viele Decken um es schön warm zu haben. Nur blöd, dass das Zimmer auf der dritten Etage ist, ohne Lift und das bei der dünnen Luft hier auf über 3'700 Meter über Meer, da geht uns ganz schön die Puste beim hochlaufen aus.