Dies, Das und Jenes |
Wurzel braucht, ziemlich genau nach zwei Jahren, eine neue AGM Speicherbatterie. Wir konnten Sie in Medellin bei der Werkstatt Servillantas el Dorado S.A.S besorgen (im iOverlander eingetragen). Die Kaffeetour auf der Kaffeeplantage Hacienda Venecia ist toll, wir haben viel über den Kaffeeanbau in Kolumbien erfahren. Es ist auch möglich hier mit kleineren Fahrzeugen zu campieren. |
06.04.2018 Medellin (Kolumbien)
Reise im hügeligen Kolumbien vom Süden Richtung Norden bis Medellin
Sehr hügelige Landschaft – Flüchtlinge aus Venezuela – tiefe Schluchten – kurvige Strassen – Wallfahrtskirche «Las Lajas» - Lagune «La Cocha» – Strasse des Todes von Kolumbien – San Augustin «Parque Arqueologico» - Reisfelder – Tatacoa Wüste - Riesenpalmen im Cocora Valle – Kaffeproduktion – kühle 9 Grad – schwüle Hitze
Die Grenze von Ecuador nach Kolumbien überqueren wir in Ipiales. Rund 3'500 Menschen überqueren seit 5 Monaten jeden Tag diese Grenze. Wirtschafts-Flüchtlinge aus Venezuela reisen hier durch, sie werden von den Ländern Peru und Chile aufgenommen. 300 Meter lange Menschenschlangen entstehen vor den Schaltern um den Aus- und Einreise Stempel im Pass zu bekommen. Wartezeiten an den Grenzstellen von je 6 Stunden bei der Ausreise aus Ecuador und Einreise in Kolumbien. Uns fällt auf, dass es vor allem junge Menschen und Kinder sind, die ihr Heimatland Venezuela verlassen. Jeder in der Warteschlange trägt eine Nummer auf seinem Unterarm. Die Stimmung ist gut, wir glauben die Menschen freuen sich auf ihre neue Zukunft.
Wir besuchen die Wallfahrtskirche «Las Lajas» aus dem 18. Jahrhundert welche über dem tiefen Canyon des Rio Guàitara erbaut wurde. Auf der Route 25 wurzeln wir Richtung Norden bis wir zur Laguna de la Cocha auf die Route 10 abzweigen. Die Fahrt geht vorbei an mehreren Vulkanen, welche sich hartnäckig im Nebel verstecken.
Auf der weniger bekannten Strasse "Trampolin de la Muerte", übersetz "Trampolin des Todes" geht unsere Reise weiter. Eine kleine Straße die über ca. 80 km (ca. 50 km davon ist eine einspurige Kiesstrasse) zwischen den beiden Provinzhauptstädten Pasto und Mocoa als einzige Verbindungsstrasse verläuft. Traurig "berühmt" für zahlreiche Unfälle, Erdrutsche und Überflutungen und dennoch eine der vielleicht spektakulärsten Panoramastrassen der Welt. Sie ist schmal, die Kurven sind eng, die Abgründe steil, die Täler tief. Die Strasse verläuft wie eingemeisselt den Bergen entlang. Uns hat die Fahrt, trotz des vielen Nebels, sehr beeindruckt und ist genau das richtige für unseren Toyota Landcruiser.
In San Augustin besichtigen wir die geheimnisvollen, menschlichen Statuen aus Stein. Besuchen die Wüste Tatacoa mit den roten Sanddünen und fahren ins Valle del Cocora mit den gigantisch, bis 60 Meter, hohen Wachspalmen. In der Hazienda Venezia lernen wir die Kaffeeproduktion von Kolumbien kennen.
Die Landschaft von Kolumbien ist sehr, sehr hügelig. Die Strassen sind steil, die Kurven eng und unübersichtlich. Wir fahren mit 40/50 Stundenkilometer die Wolken und Nebelverhangenen Berge rauf und runter. Grosse alte LKW’s kriechen vor uns den Berg hinauf. Viele Motorräder fahren kreuz und quer an uns vorbei. Manchmal brauchen wir für 20 km eine Ewigkeit, aber wir haben ja Zeit. Die grosse Präsenz der immer wiederkehrenden Militärpolizei-Posten sorgen für unsere Sicherheit, meist winken uns die jungen Polizisten freundlich durch, selten wollen sie die Fahrzeugpapiere sehen.
Auch hier in Kolumbien kaufen wir Früchte wie Bananen, Ananas, Mangos, Mandarinen, Äpfel und vieles mehr am Strassenrand in den kleine Läden, herrlich.
Wir fahren an vielen Reisfeldern vorbei, durch kleine Bergdörfer, Kühe grasen auf grünen Wiesen. Kaffee- und Bananen-Plantagen werden bis hoch in die Hügel angebaut, soweit das Auge reicht. Unten in den Tälern ist es meist schwül heiss und die allgegenwärtig vielen Moskitos und Sandflöhe begrüssen uns immer wieder. In den Bergen ist es kalt, regnerisch, oft ziehen Gewitter über uns durch.
Hoch über Medellin, auf dem Campingplatz «Al Bosque & Glamping», verbringen wir eine spannende und lustige Zeit mit Conny und Roger aus dem Kanton St. Gallen. Sie sind mit ihrem roten Toyota Landcruiser hier in Südamerika unterwegs (redland.ch). Sie haben uns Bratwürste und Appenzeller Käse mitgebracht welche sie auf ihrem Weg besorgen konnten. Mmm, ein richtiges Festmahl für uns alle.
Vielen Dank Conny und Roger für diese unvergessliche Zeit mit Euch!